Im Waldgebiet zwischen Jethe und Smarsow haben Feuerwehren aus dem Amt Döbern-Land und der Stadt Forst am Montagnachmittag ein Feuer, das sich auf rund 200 Quadratmetern ausgebreitet hatte, gelöscht. FOTO: Uwe Wonneberger / Feuerwehr Groß Kölzig
Jethe. Wald und Hütte in Flammen. Ob der Brand allein der Trockenheit geschuldet ist, ermittelt die Polizei. Von Katrin Kunipatz
Für Amtswehrführer Lars Mudra ist ein Waldbrand im Winter nichts Ungewöhnliches. „Wenn keine Niederschläge fallen, müssen wir ganzjährige mit Waldbränden rechnen“, erklärt er. Laut Hobby-Meteorologen Heido Briesemann war der Februar mit gerade mal sechs Litern Niederschlag pro Quadratmeter der trockenste seit fast 60 Jahren. Entsprechend hoch wird die Gefahr eingeschätzt: Der fünfstufige Gefahrenindex lag am Montag für Waldbrände beim Wert drei und für Grasland bereits beim Wert vier.
Die Auswirkungen bekam die Feuerwehr zu Wochenbeginn zu spüren. „Am Montag gegen 15.30 Uhr gab es die erste Alarmierung“, erklärt der Amtswehrführer Döbern-Land. Die Feuerwehr Groß Kölzig wurde zu einem Wiesenbrand an der B 115 gerufen. Die mit 50 Quadratmetern relativ kleine Fläche war schnell gelöscht.
Vom Feuerlöschbrunnen nahe der ehemaligen Kiesgrube Jethe transportierten Tanklöschfahrzeugen das Wasser zur Brandstelle.
Vom Feuerlöschbrunnen nahe der ehemaligen Kiesgrube Jethe transportierten Tanklöschfahrzeugen das Wasser zur Brandstelle. FOTO: Uwe Wonneberger / Feuerwehr Groß Kölzig
Dramatischer war der kurz nach 17 Uhr gemeldete Brand zwischen Jethe und Smarsow. In dem Waldgebiet brannten knapp 200 Quadratmeter Wald und Waldboden. Ein Bungalow, der sich auf dem eingezäunten Grundstück befand, sei bei Eintreffen der Feuerwehr bereits niedergebrannt gewesen, so Mudra. „Problematisch waren die auf dem Gelände und in der Hütte befindlichen Altlasten wie Flaschen, Farbdosen und alte Reifen“, sagt der Amtswehrführer.
Schwierig gestaltete sich die Wasserversorgung in dem abgelegenen Waldgebiet. Die Leitstelle hatte bereits neben den örtlichen Feuerwehren aus Gahry und Jethe auch die Tanklöschfahrzeuge von Forst, Döbern, Groß Schacksdorf und Größ Kölzig alarmiert. Weitere Einsatzfahrzeuge kamen aus Groß Bademeusel und Preschen. Insgesamt zwölf Fahrzeuge und 40 Einsatzkräfte waren vor Ort. Weil der Brandort nur über schmale Waldwege zu erreichen war und sich letztlich am Ende einer Sackgasse befand, wurde mit den Tanklöschfahrzeugen ein Pendelverkehr eingerichtet, erklärt Lars Mudra.
Entsprechende Teiche und Zisternen, die sich für eine Wasserversorgung eignen, sind in Karten verzeichnet. Hilfreich sei außerdem eine genaue Ortskenntnis. Regelmäßig werden deshalb Befahrungen durchgeführt und dabei die Wege zu den Wasserquellen sowie der Füllstand der Löschteiche kontrolliert.
Diesmal lag der Feuerlöschbrunnen nahe der Einfahrt zur ehemaligen Kiesgrube Jethe am nächsten. Bis zu 1000 Liter Wasser pro Minute können hier entnommen werden. Das Team der Gahryer Wehr füllte die Tanks der Feuerwehrfahrzeuge. Diese transportierten das Wasser zum rund fünf Kilometer entfernten Einsatzort. Nach rund zwei Stunden sei das Feuer im Wald und am Gebäude gelöscht gewesen, so der Amtswehrführer.
Die Polizei war ebenfalls vor Ort. Sie ermittelt zur Brandursache. In der Nähe von Jethe hat es nicht zum ersten Mal gebrannt: Die Forster Feuerwehr war dort 2017 bei einigen Waldbränden im Einsatz.
Mit Erleichterung registrierte Lars Mudra den Schneeregen am Dienstag. Der für die kommenden Tage angekündigte Niederschlag dürfte die Waldbrandgefahr sinken lassen.
Quelle: Lausitzer Rundschau, 06.03.2018