Brandeinsatz der Feuerwehr in Gahry weckt Erinnerungen

Vor wenigen Tagen schrillten bei den Feuerwehren rund um den Wiesengrunder Ortsteil Gahry die Sirenen. In einem Nebengebäude des Gahryer Schlosses war ein Feuer ausgebrochen. Bei vielen Einwohnern kamen sofort Erinnerungen auf.

 
In einem Nebengebäude des Gahryer Schlosses war vor wenigen Tagen ein Feuer ausgebrochen. © Foto: Angela Hanschke
 
Das im Polizeibericht vor wenigen Tagen als „Turnhalle“ bezeichnete Gebäude war bereits im August des Jahres 2004 von einem Kleinbrand betroffen gewesen. Damals brannte lediglich ein angebauter Holzschuppen ab, während die neuen Brandschäden vor wenigen Tagen den Dachstuhl komplett zerstörten. Der Schaden wird auf mehrere Zehntausend Euro geschätzt.

 

Gebäude neben dem Gahryer Schloss steht unter Denkmalschutz

Eine Turnhalle war das Gebäude allerdings nur wenige Jahrzehnte. Ebenso wie das Gutshaus, das im Kern aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammt, steht auch das Nebengebäude unter Denkmalsschutz. Nach einem Erweiterungs-Umbau des Schlosses um 1910 wurde es diesem gegenüber in nordöstlicher Richtung errichtet.
 
In der DDR wurde das Schloss zum „Schulkombinat Gahry“ umgewandelt, während das kleine Wirtschaftsgebäude bis zum Ende des Gahryer Schulbetriebes im Jahre 1999 als Turnhalle genutzt wurde. Wer sich über diese Schulgeschichte informieren will, wird in der Heimatstube fündig, die im Schloss untergebracht ist.

Große Pläne für das Objekt in Gahry wurden nie umgesetzt

Als die damals noch eigenständige Gemeinde Gahry im Jahre 2001 die Schloss-Rekonstruktion beschloss, war auch die geplant, 340 000 Euro einzusetzen, um das kapellenartige Nebengebäude als Gymnastikhalle zu nutzen und mit Wasch- und Umkleideräumen für den Sportverein zu versehen. Der damalige Ortsbürgermeister Holger Baierl hatte noch weiterreichende Ziele. Er argumentierte im Jahre 2006: neben Kindereinrichtungen könnten auch die Kameraden der örtlichen Feuerwehren in der Gemeinde Wiesengrund den Sportraum zum Fitnesstraining nutzen.
Keiner dieser Pläne wurden jedoch umgesetzt. Es blieb bei einigen gebäudeerhaltenden und Schönheitsreparaturen an der schmucken „kleinen Kapelle“.
 
Quelle: Lausitzer Rundschau, Aritkel vom 19.07.2020, Angela Hanschke

Administrator

View more posts from this author

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert