1800 Stohballen brennen in Gahry

Lichterloh haben am späten Mittwochabend rund 1800 Strohballen im Agrar- und Schäfereibetrieb Kaltschmidt in Gahry gebrannt. 65 Feuerwehrleute aus dem Amt Döbern-Land und Forst löschten bis Donnerstagvormittag. Der Schaden wird auf rund 60 000 Euro geschätzt.


Die Kameraden der Preschener Feuerwehr ließen am Vormittag die Reste der Strohballen kontrolliert abbrennen. Foto: Ludwig

Noch am späten Donnerstagvormittag hängt eine dichte Rauchglocke über der Straße nach Gahry. Feuerwehrleute aus Preschen sind noch da und passen auf, dass die Reste der Strohballen kontrolliert abbrennen. An einigen Stellen züngeln noch kleine Flammen hervor, ansonsten ist das, was einmal Stroh war und als Einstreu und Futter für die Schafe diente, eine undefinierbare dunkle Masse.

Michaela Kaltschmidt, die für die derzeit 900 Schafe und Lämmer zuständig ist, betrachtet die Szene traurig. Die ganze Nacht war auch sie auf den Beinen. „Wir können noch froh sein, dass das Feuer nicht auf die Ställe übergegriffen hat und Leben gefährdet wurde“, sagt sie.

Kurz vor 23 Uhr waren am Mittwochabend Feuerwehr und Polizei alarmiert worden – eine Strohmiete auf dem Mietenplatz links der Gebäude hatte lichterloh in Flammen gestanden. Das Feuer hatte laut Polizeisprecher Torsten Wendt schnell auf die vier weiteren Strohmieten übergegriffen.

„Beim Eintreffen der Feuerwehr standen fünf Mieten mit je rund 350 Strohballen in Brand“, berichtet der Amtswehrführer von Döbern-Land, Lars Mudra. „Es wurde ein Großeinsatz ausgelöst, denn wir wollten den Übergriff des Feuers auf den Schafstall und das Waldgebiet verhindern.“ Insgesamt 65 Feuerwehrleute mit 17 Fahrzeugen seien über die Nacht verteilt in Gahry gewesen, drei Löschwasserstellen wurden eingerichtet.

Laut Andreas Neukirch von der Leitstelle Lausitz waren die Feuerwehren aus Gahry, Mattendorf, Döbern, Groß Kölzig, Klein Loitz, Jocksdorf, Wolfshain, Bohsdorf, Preschen und auch Forst im Einsatz. „Wir hatten einen ständig drehenden Wind, der die Löscharbeiten ganz schön erschwert hat“, berichtet Lars Mudra. „Aber letztlich konnten wir die benachbarten 700 bis 800 Strohballen retten.“

Der Chef des Betriebes, Gerald Kaltschmidt, beziffert den Schaden auf 60 000 Euro. Denn zu den 50 000 Euro Schaden der Strohballen käme unter anderem noch das Vlies, mit dem die Mieten abgedeckt waren, so Kaltschmidt.

Die Polizei geht von Brandstiftung aus. „Eine Selbstentzündung ist unwahrscheinlich“, so Sprecher Torsten Wendt. Die Kriminalpolizei ermittelt nun.

Und bei den Beteiligten kommen Erinnerungen an den Brand vor einem Jahr bei der Agrargenossenschaft Gahry auf. „Dort hatte mit rund 1000 Strohballen etwa die Hälfte gebrannt“, so Lars Mudra. Auch da war von Brandstiftung ausgegangen worden, gefunden wurde jedoch niemand.

Mit diesem Ergebnis rechnen auch die Kaltschmidts, die sich nun mit versicherungstechnischen Klärungen herumschlagen müssen. „Es muss ja weitergehen“, sagt Gerald Kaltschmidt.

Quelle: Lausitzer Rundschau vom 07.04.2016, Steffi Ludwig

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